Das Missverstandnis, dass es uberhaupt eine Verstandigung geben koennte, liegt schon in ihrer stillschweigenden Voraussetzung. Jegliche Kommunikation wird hier in Frage gestellt: Ist der Schriftsteller persoenlich nicht dazu imstande oder reicht das Mittel (die Sprache) an sich nicht aus? Wie sich herausstellt, prasentiert sich Landolfis poetische Sprache des Zweifels und der Widerspruche anhand eines komplexen Zufallskonzepts, welches diese Studie erstmals nachzuzeichnen versucht. Es ubernimmt die Funktion, auf die Bezugs- und Sinnlosigkeit sowohl im Schreiben als auch im Leben zu verweisen. Im Bewusstsein der Unzulanglichkeit der Darstellungsfunktion von Sprache ist Landolfis Wirklichkeit zugleich eine Nicht-Wirklichkeit: Sein Subjektivismus - Schwache und Starke zugleich - liegt im Kultivieren des Zweifels und schliesslich auch in seiner Lenkung des Zufalls unter der Verwendung von Gesetzen, die zwangslaufig auch das Spiel der Worte regeln mussen. Das Erzahlwerk des italienischen Schriftstellers Tommaso Landolfi steht unter Einbeziehung seiner literarischen Tagebucher im Mittelpunkt dieser Untersuchung.