Wasser - Feuer - Erde - Luft
Signers Werkstoffe sind Wasser, Feuer, Erde und Luft - als Elemente, die »in die Gestaltung des Werkes eingreifen und es vollenden« (Roman Signer). Die vier Jahrzehnte umspannende, viel bewunderte Kunstpraxis von Roman Signer (*1938) hat ihm den Ruf eines »Künstler- Künstlers« eingebracht. Dennoch erzielen seine fein abgestimmten, trügerisch einfachen »Zeitskulpturen« eine ungewöhnliche Breitenwirkung: Kinder wie Philosophen, Kunstexperten und Laien, Kunstliebhaber und Kunstskeptiker sind gleichermaßen fasziniert von der explosiven Mischung aus visueller Schönheit, beweglicher Poesie, treffsicherem Humor und konzeptueller Resonanz.
Rachel Withers analysiert Roman Signers Zeitskulpturen aus verschiedenen Perspektiven. Ausgehend von Bergson, Bachelard und anderen, untersucht sie einige Schlüsselfragen der Zeitphilosophie und erprobt deren Konsequenzen für unser Verständnis von Signers Werk. Sie setzt die Zeitskulptur in Beziehung zur »Zeitrevolution«, die unser Kunstverständnis im späten 20. Jahrhundert verändert hat, und bezieht Signers anhaltende Faszination durch die Umwelt auf aktuelle ökologische Debatten über die Zeitlichkeit der Natur. Schließlich nimmt sie Signers Sinn für Humor in den Blick und die Rolle, die dieser für unsere Reaktion auf sein Werk spielt.