Die Kollaboration wird von vielen Franzosen auch heute noch als eine der schwarzesten Episoden der franzoesischen Geschichte angesehen. Im Interesse der nationalen Einheit wurde dieser Zeitabschnitt im Nachkriegs-Frankreich zugunsten der Legende einer ganzen Nation im Widerstand totgeschwiegen. Erst der Prozess gegen den ehemaligen "Gestapo-Chef" von Lyon, Klaus Barbie, zwang die franzoesische OEffentlichkeit, sich selbstkritischer mit diesem Abschnitt ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen. Das Buch untersucht, inwieweit dabei vom Beginn einer erfolgreichen Vergangenheitsbewaltigung gesprochen werden kann. Aktuelle Ereignisse wie die Prozesse gegen Maurice Papon und Paul Touvier sowie die Entschuldigung des Staatsprasidenten Jacques Chirac und der franzoesischen Bischoefe bei der judischen Bevoelkerung zeigen, dass Frankreich mit diesem Geschichtsabschnitt endgultig ins Reine kommen moechte.