In der EU sind inzwischen 27 Staaten vertreten. Nationalstaatliche Verantwortlichkeiten werden ihr zunehmend übertragen. Doch folgt dieser politischen Integration auch eine europäische Gesellschaftsbildung?
Anhand von Gruppendiskussionen mit Jugendlichen im Land Brandenburg geht die Autorin Jeannette Winkelhage der Frage nach, ob die Unionsbürger Europa als Orientierungsrahmen annehmen. Wären sie bspw. bereit, in einem anderen europäischen Land zu arbeiten oder zu leben? Die qualitative Untersuchung zeigt u.a., dass sich ein Großteil der Befragten über die Karriere definiert und sich Europa in diese Orientierung einbettet. Die Jugendlichen sind bereit, für den Beruf Deutschland zu verlassen, betrachten dies jedoch mehrheitlich als ein Opfer. Die Ergebnisse der Studie werden in einer sinngenetischen Typenbildung zusammengefasst.
Für ihre Arbeit bekam Jeannette Winkelhage vom Verein Berliner Kaufleute und Industrieller den Europapreis für junge Wissenschaftler.
Dieses Buch bietet einen sehr guten Einblick in die qualitative Sozialforschung und richtet sich zudem an alle, die an der gesellschaftlichen Dimension des europäischen Integrationsprozesses interessiert sind.