Zur Zeit des Positivismus war die Archaologie als -monumentale Philologie- definiert, die antiken Denkmaler wurden als Illustration der antiken Texte betrachtet. Als Reaktion auf diese Verkurzung besann sich die Archaologie auf ihre bis Winckelmann zuruckreichende Tradition als -Kunstarchaologie-. -Strukturforschung- heisst eine Richtung der deutschsprachigen Klassischen Archaologie, die sich in diesem Rahmen in den 1920er Jahren entwickelte und etwa vierzig Jahre wirkte. Sie substituierte Riegels -Kunstwollen- durch -Struktur-. In der Betonung der -Form- des Kunstwerks ging sie besonders weit. Die Strukturforschung offnete sich gegenuber den Bestrebungen der -Einheitswissenschaft-, sie gebrauchte einen konstruktivistischen Wahrheitsbegriff. Es werden die vier Hauptvertreter dieser Denkweise besprochen, darunter Guido Kaschnitz von Weinberg, Ehemann der bekannten Dichterin Marie Luise."