Die nach den Prinzipien einer copernicanischen Kosmologie aufgebaute Gedachtnistheorie Giordano Brunos wird anhand seiner Texte exakt rekonstruiert und als wichtiger Beitrag zu einer theoretischen Zeichenlehre (Semiotik) interpretiert. Im einleitenden Essay fasst der Autor anhand von Reiseeindrucken seine semiotische -Lekture- der Orte, an denen Bruno gelebt hat, zusammen. Die beiden ersten Vorlesungen sind dem Lullismus und Copernicanismus als Basis der Innovation in Brunos Gedachtnistheorie gewidmet. Die dritte Vorlesung beschreibt die Entwicklung der gedachtnistheoretischen Schriften Brunos (Paris, London, Wittenberg, Prag, Frankfurt) und die vierte Vorlesung rekonstruiert exakt zentrale Aussagen der letzten Schrift: "De imaginum, signorum et idearum compositione (Von der Zusammensetzung der Bilder, Zeichen und Ideen"; Frankfurt 1591). Die letzte Vorlesung diskutiert verschiedene Aktualisierungen seit dem 17. Jahrhundert und beurteilt die wissenschaftliche Aktualitat der Semiotik und Kosmologie Giordano Brunos vor dem Hintergrund der neuesten Forschungen in Astrophysik, Semiophysik, Psychologie und Kunstlicher Intelligenz (KI)."