Die Fruhneuhochdeutsch-Forschung hat sich im letzten Jahrzehnt besonders auf die Epochenschwelle vom Spatmittelalter zur beginnenden Neuzeit konzentriert. UEber das jungere Fruhneuhochdeutsch des 16. bis 18. Jahrhunderts gibt es weniger Arbeiten. Sie widmen sich vor allem dem mittel- und norddeutschen Raum, dessen Varietaten in der fruhen Neuzeit allmahlich Vorbildfunktion erhielten und schliesslich die neuhochdeutsche Schriftsprache gepragt haben. Eine Studie, die den groesseren historischen Rahmen von der Reformation bis zur Aufklarung im Sudosten des deutschen Sprachraumes umfasst, fehlte bisher. Diese Lucke in der Fruhneuhochdeutsch-Forschung versucht diese Arbeit im Bereich der Graphematik und Morphologie gedruckter Texte zu schliessen. Der empirische Befund lasst eine schreibregionale Eigenentwicklung des bayerisch-oesterreichischen Raumes erkennen, die phasenweise konfessionell gekennzeichnet ist.