Flurnamen oder Mikrotoponyme sind besondere Eigennamen. Ihre Nahe zu den Appellativen erfordert eine grundlegende Auseinandersetzung mit namentheoretischen Gesichtspunkten. Die Profilierung dessen, was aus Sprachzeichen Eigennamen macht, bildet deshalb den Hintergrund des empirischen Teils dieser Arbeit. Untersucht und beschrieben wird die konkrete Namengebrauchswelt der Region Neumarkt in der Steiermark. Das reichhaltige Material ist Ergebnis einer flachendeckenden Erhebung nach klaren methodischen Richtlinien (ca. 200 Einzelinterviews und parzellengetreue Kartierung). Die Wahl eines pragmatischen Ansatzes ermoeglicht es, die enge Verflechtung von Mensch, Raum und Name gezielt sichtbar zu machen. Es wird gezeigt, wie die lokale Bevoelkerung Toponyme als Fixpunkte der Orientierung im unmittelbaren Lebensraum gebraucht, wie engmaschig das Namennetz ist und welche Merkmale es besitzt. Das Buch leistet damit einen innovativen Beitrag zur Flurnamenforschung.