In Zeiten der Informationsflut und der Wissensexplosion ist die Vernetzung von Wissen und damit in kommunikativer Hinsicht auch der Wissenstransfer zu einem zentralen gesellschaftlichen Thema, mehr noch: zu einem ganz persoenlichen Problem geworden: Welches Wissen ist bereits wo in welcher Form vorhanden und wie kann ich unter welchen Bedingungen darauf zugreifen?
Unter dem neuen Begriff "Transferwissenschaft" haben Linguisten begonnen, den allgemeinen, freien, schnellen und gezielten Zugang zu kollektivem Wissen selbst zum Gegenstand einer transdisziplinar angelegten Forschung zu machen. Im vorliegenden Buch, das auf ein Inaugural-Kolloquium in Goettingen zuruckgeht, werden sprachliche und kommunikative Barrieren des Wissenstransfers zwischen Experten und Laien schwerpunktmassig wie folgt behandelt: themenspezifisch (Medizin, Immigration, Sport, Rechtschreibung, Gesetzgebung, Schriftsystem), medienspezifisch (Schul- und Woerterbucher, digitale und Massenmedien, "wissenschaftliche Autoritat") und unter gruppenspezifischen Aspekten (Jugendliche im Alltagsgesprach, Kommunikationsprobleme und telefonische Beratungsgesprache einzelner Berufsgruppen).