Was bedeutet die Gemeinschaft von Brot und Wein, die wir in der Kirche
Sakramentsgemeinschaft nennen? Dieser Begriff ist für vielen zu einem
Problem geworden. Obwohl Kirche und Glaube in unserer Gesellschaft zu
einem Randphänomen geworden sind, erhalten sie dennoch eine gewisse
Anerkennung. Glaube und Spiritualität werden weithin anerkannt als
wertvolle Hilfsmittel für die psychische Gesundheit. Die Kirche spielt
immer noch eine wichtige Rolle, wenn die Humanität der Gesellschaft in
Frage kommt – das Kirchenasyl ist wiederum sehr aktuell. Aber das
Sakrament? Es gehört zum kirchlichen Traditionsgut, aber sonst? In der
Antike ging man ganz umgekehrt vor. Gerade weil man das Sakrament
teilte, wird man zur Kirche. Der gemeinschaftliche Genuss von Brot und
Wein bildete den Grund für die kirchliche Existenz. Die gemeinschaft mit
Christo bestimmte die Spiritualität. In dem vorliegenden Band wird diese
altkirchliche Sakramentsgemeinschaft weiterhin untersucht. Wie
funktionierte sie in der Praxis, lokal und weltweit? Wie sahen die
Feiern aus? Wer nahm teil, wer nicht? Welche Entwicklungen gab es? So
erscheint eine der ältesten Riten unserer Gesellschaft in einem neuen
und hoffentlich auch inspirierendem Licht.