Wenn das Skalpell ins Spiel kommt, liegen die Nerven blank. Gabriel Weston erzählt von ihren ersten Berufsjahren als Chirurgin im Krankenhaus: Hier geht es um schnelles pragmatisches Handeln, es spielen sich größte menschliche Dramen ab, und man kann die zartesten zwischenmenschlichen Momente beobachten - wenn man nur genau hinguckt. Das tut Weston. Akkurat sezierend beschreibt sie, was sie in diesem so ganz eigenen Kosmos gelernt hat. Gabriel Weston erzählt davon, wie sie in ihre Rolle als Ärztin hineinwächst und was das Ausüben dieses harten und verantwortungsvollen Berufs emotional bedeutet. Davon, wie es ist, wenn man sich als Ärztin in einen Patienten verliebt und das Körperliche unweigerlich, aber unausgesprochen im Raum steht. Und davon, wie sie sich zwischen eigenem Ehrgeiz, Hierarchien und Rivalitäten in diesem männlich dominierten Berufsfeld zu behaupten lernt.
Eine starke Frauenstimme und ein berührendes Buch über das Kranksein, das Sterben, die Schönheit und Flüchtigkeit des Lebens.