Friedrich Immanuel Niethammer (1766-1848) trat als Theologe, Religionsphilosoph, Schulreformer und Kirchenorganisator in Erscheinung. Nach erfolgtem Bruch mit dem Supranaturalismus seines Tëbinger Lehrers Storr suchte er eine kritische Religions- und Offenbarungslehre auf kantischer Basis zu entwickeln. In Jena, wo er als Dozent tätig war, trat er mit den großen Geistern seiner Zeit in enge Verbindung. Goethe erteilte er Philosophieunterricht. Nachdem er zusammen mit Fichte in den Atheismusstreit verwickelt worden war, folgte er einem Ruf nach Wërzburg, wo er allerdings nur kurze Zeit wirkte. Die zweite Hälfte seines Lebens verbrachte Niethammer in Mënchen, wo er anfangs als Bildungstheoretiker und -praktiker hervortrat, bis er sich hauptsächlich kirchenorganisatorischen Fragen zuwandte. Niethammer zählt zu den Grëndervätern der Evangelisch-Lutherischen Kirche, die im Jahr 2008 das zweihundertjährige Jubiläum ihres Bestehens feiert.
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