Helga Weissová-Hosková wurde in Deutschland vor allem durch ihre Zeichnungen bekannt, die sie als junges Mädchen zwischen 1941 und 1944 in Theresienstadt angefertigt hat. Diese Bilder sind in vielen Ausstellungen gezeigt worden. In Fachkreisen kennt man Helga Hosková allerdings schon lange durch die Bilder, die nach dem Krieg und einem Studium an der Kunsthochschule Prag entstanden sind. Eine repräsentative Auswahl der Arbeiten Helga Hoskovás wird nun erstmals vorgestellt.
Es kann nicht verwundern, daß sie die Schrecken der nationalsozialistischen Lager zu einem Hauptthema ihrer Arbeiten macht. Expressiv, mit kräftigen Linien werden hier die Leiden der Menschen erneut vor Augen geführt. Neben diesen Bildern finden sich aber auch sanftere Gemälde, die liebevoll die traditionelle jüdische Lebenswelt beschreiben. Weitere Themen, mit denen Helga Hoçková sich auseinandersetzt, sind abstrakte Landschaften und von Pflanzen und Tieren belebte Orte, die durch eine dunkle Symbolik zu geheimnisvollen Abbildern ihres inneren Erlebens werden. Menschen erscheinen in diesen Bildern nicht. Studien von italienischen und israelischen Orten, die an die tunesischen Motive von August Macke und Paul Klee erinnern, sind menschenleer und trotz der kräftigen und hellen Farben durch eine sonderbar beklemmende Stimmung geprägt.
Die Autorin:
Helga Weissová-Hosková, geb. 1929 in Prag, wurde 1941 zunächst nach Theresienstadt, später nach Auschwitz, Freiberg und Mauthausen deportiert. Nach der Befreiung Studium an der Kunsthochschule Prag. Heute ist sie eine durch vielfache internationale Ausstellungen anerkannte Künstlerin und lebt in Prag.
Im Wallstein Verlag erschien 1998 "Zeichne, was Du siehst. Zeichnungen eines Kindes aus Theresienstadt/Terezín" (ISBN 3-89244-316-5)