Bettina Von Arnim Und Goethe - Topographie Einer Beziehung ALS Beispiel Weiblicher Emanzipation Zu Beginn Des 19. Jahrhunderts
Bettinas literarische Emanzipation, die nach dem Tode Goethes und Achim von Arnims einsetzt, wird - im Gegensatz zur vorherrschenden Meinung - als eine wesentlich eigenstandige Lebensphase betrachtet. Ihre schriftstellerische Tatigkeit wird nicht mehr im Rahmen der Romantik und schon gar nicht im Schatten Goethes begriffen. Sie wird vielmehr charakterisiert als ein bewusstes Abstossen goethisch-klassischer und idealistischer Positionen. Die grundlegende literarische Transformation des Originalbriefwechsels zum Entwurf eines Gegenbildes von Goethe und auch die weitere Verarbeitung ihrer Beziehung zu Goethe fuhrt zu einem den Jungdeutschen nahestehenden Apell einer neuen, von Menschlichkeit getragenen Gesellschaftsordnung, in der auch die Rolle des Kunstlers und der Frau in einem neuen Licht erscheinen."