Ota Weinberger versucht, die logische Analyse für die theologische Argumentation nutzbar zu machen und Forderungen für eine Moral des friedfertigen Diskurses aufzustellen.
Hierzu bestimmt er zunächst eine logische und methodologische Charakteristik des Glaubensoperators der Religionen. Nach einer Diskussion des Begriffes der möglichen Welten wird das Theodizeeproblem skeptisch beleuchtet. Zur Konstitution der Willensfreiheit ist weder die Existenz der ontologischen noch des moralischen Bösen erforderlich. Auch ist die Notwendigkeit des Bösen zum Nutzen der Geschöpfe nicht beweisbar. Es gehört jedoch zur Sichtweise der Theologen, daß moralische Momente als Determinanten der Glückseligkeit angesehen werden.
Der Autor stellt der Konzeption des Weltethos eine Theorie gegenüber, derzufolge das politische Geschehen durch das Aufeinanderprallen verschiedener Zivilisationen bestimmt ist. Weinberger setzt der gängigen Moral, die den Einsatz für die eigene Gemeinschaft fordert, eine Moral entgegen, die Wege der diskursiven Brücken zwischen divergierenden Welthaltungen sucht. Am Ende diskutiert er Methoden der friedlichen Koexistenz und Kooperation - trotz unterschiedlicher Einstellungen.