Die Schrift behandelt die ethischen Einflusse auf die Begrundung und Durchsetzung von Wirtschaftstheorien. Anhand eines besonders ideologietrachtigen Kernbereichs der Aussenhandelswirtschaft werden Entwicklungen der heutigen Wirtschaftsverfassung vor ihrem dogmengeschichtlichen Hintergrund dargelegt. Dabei zeigt sich, dass wettbewerbsgerechtes Verhalten stets mit einem Moralkodex konfrontiert war, der in der Wirtschaftstheorie aus einem christlich gepragten Umgang mit Geld motiviert wurde. Seit den Tagen Adam Smith' begrunden die Wirtschaftstheoretiker mit diesem moralisch-rechtlichen Anspruch ihre Verurteilung merkantilistischer Ideen. Deren Vertreter diskreditieren sie mit dem Vorwurf, sie betrachteten Geld nicht nur als Tauschmittel, sondern auch als Machtmittel mit dem erklarten Ziel, sich zu bereichern. Dieser Konflikt gewinnt unter dem Schlagwort "Shareholder Value" fur alle Industrielander eine neue Dimension."