Bei Herrn T. kommt das Deutungsmuster des Sportkumpels zum Tragen, dessen Berührungen im Kontext der Sportwelt nicht ambivalent sein können, da Ber- rungen einer impliziten eindeutigen nonverbalen Codierung unterliegen. Er nimmt seine körperlichen Spaßberührungen im Sportunterricht, hier am Beispiel der Schülerin Ina, nicht als ambivalent wahr und beschreibt sie als integrale Bestandteile der Sportwelt. Das Wissen darum, dass Spaßberührungen wie bei der Schülerin Ina nicht ambivalent oder grenzüberschreitend sein können, ist lediglich den Teilhabenden an dieser Welt bekannt. Nur sie wissen, dass sie die Berührungen nicht in einem grenzüberschreitenden Kontext zu deuten haben, sondern dass sie Bestandteile eines kumpelhaften Miteinander-Sporttreibens vor allem in Mannschaftsspielen zu sein scheinen. Besonders die geteilte Fußball- geisterung und das Vermögen, gut Fußball spielen zu können, gewinnen in d- sem Rahmen an Bedeutung, indem es zum Kumpel verbindenden Element wird, was Herrn T. , Ina und die fußballbegeisterten Schüler von den anderen Schü- rinnen und den nichtfußballspielenden Schülern abgrenzt. So wissen die sport- che, fußballbegeisterte Ina und auch die Schüler, die von Herrn T. zu schulischen Fußballwettkämpfen begleitet werden, dass der spaßige, kumpelhafte Deutun- kontext der richtige für die von ihm ausgehenden Berührungen ist. Herr T. , Ina und die fußballbegeisterten Schüler sind alle Angehörige einer durch spezifische körperliche Gesten fußballgeprägten Sportwelt, in der diese Gesten, wie das Hochheben von Ina oder ein im Spaß gemeinter Tritt in den Hintern, den k- pelhaften Umgang miteinander prägen.