Inwiefern kann der Prozess der politischen Sozialisation, welcher als Entwicklungsaufgabe verstanden wird, als Voraussetzung für das bürgerschaftliche Engagement Jugendlicher gesehen werden? Heranwachsende entwickeln schrittweise eine Selbstbestimmung ihres eigenen sozialen und politischen Bürgerstatus, um im Erwachsenenalter die Rolle eines politisch gebildeten Gesellschaftsmitglieds mit eigener Werteorientierung wahrzunehmen. Eigens die Bildung einer individuellen Meinung begünstigt die Beteiligung am politischen Interaktionsprozess. Betrachtet man das jugendliche Interesse an Politik, kann nachgewiesen werden, dass nur 4% der befragten Jugendlichen an Politik sehr interessiert und weitere 26% interessiert sind. Aufgrund des geringen Anteils wird die niedrige Engagementquote nachvollziehbar. Denn die Ausübung eines politischen Engagements ist stark vom Interesse zu diesem Themenfeld abhängig. Möglichkeiten der Förderung werden in der Wirkung der elterlichen Einflussnahme als auch in der Institution Schule als ein Ort der politischen Wissensvermittlung gesehen. Ebenso stellt die Peer Group ein wichtiges Lernfeld dar, um Kompetenzen für egalitäre und autonome Beziehungen zu erlangen. Die selbständige Mediennutzung als Informationsquelle fördert die Aufklärung über Beteiligungsmöglichkeiten im Rahmen des bürgerschaftlichen Engagements.