Unter den vorliegenden Theorien zur Beschrei- bung der gegenwartigen UmbrUche in der Gesell- schaft ist die Konzeption der Informationsgesell- schaft - der "knowledge society", wie die im ame- rikanischen Englisch gebrauchliche Bezeichnung treffender lautet - die bei wei tern einfluBreichste und tiefgreifendste. Sie trifft den derzeitigen Strukturwandel am besten und ist nicht zuletzt fUr die Belange der Planungs- und Architekturtheorie von groBer Be- deutung. Dabei konnen zwei EinfluBlinien unter- schieden werden: - die gravierenden Anderungen in den Anforde- rungen, denen der eigentliche Gegenstand der Planung, die Gebaude, unterworfen sind, - die technischen Voraussetzungen und M- lichkeiten der Planung und Architektur seIber. FUr Planungspraktiker ist es relevant, diese zur Zeit ablaufenden Entwicklungen aufzunehmen und zu verstehen. Sie sind aus der Realitat nicht unmittelbar ablesbar, sondern prasentieren sich in einer theoretisch vermittelten Gestalt. Das gilt in besonderer Weise dort, wo es sich von vorn- herein nicht urn greif- oder sichtbare, sondern urn virtuelle Objekte - eben Informationen - han- delt. Die Informationsgesellschaft ist, so konnte man in der Nomenklatur von Niklas Luhmann sagen, von vornherein "selbstreferentiell".