Die russische Musik der Nachfolge Skrjabins sucht angestrengt nach neuen kunstlerischen Ausdrucksformen und Gesetzen. Dabei erhalt der theoretische Entwurf, der Musiktraktat, eine nicht mindere Bedeutung als das Komponierte selbst. Deshalb geht die vorliegende Studie gleichermassen auf die kompositorische Praxis und die Musiktheorie ein, fragt nach charakteristischen Merkmalen und Wechselbeziehungen. Zur Untersuchung und kritischen Erorterung im einzelnen gelangen unter anderem die Konzepte der Komponisten N. Roslavec und I. Vysnegradskij sowie der Theoretiker G. Konjus und B. Javorskij. Es kann gezeigt werden, dass das russische Musikdenken um 1920 auffallig durch die seinerzeit in Russland verbreitete All-Einheits-Philosophie (der Nachfolge V. Solov'evs) gepragt ist. - In einem knapp hundertseitigen Anhang werden zentrale Texte der Komponisten und Theoretiker dokumentiert (Ubersetzungen des Autors)."