Die in den entwickelten demokratischen Staaten etablierte Wirtschafts- und Sozialordnung lasst sich kaum noch ernsthaft mit dem Argument rechtfertigen, sie erreiche die gesteckten Ziele und erfulle die ursprunglich in sie gesetzten Erwartungen. Dass ihre Legitimitat bisher dennoch kaum angefochten erscheint, beruht allein auf dem Mangel an diskussionswurdigen Alternativen. Die meisten Burger und Politiker haben sich daran gewohnt, diese Ordnung als das kleinere der moglichen Ubel zu akzeptieren. Sie haben die Anforderungen an die herrschende Ordnung an deren Leistungsfahigkeit angepasst, und sie betrachten dies als notwendige Bescheidung einer realistisch gewordenen politischen Vernunft. Das in diesem Band dargestellte sozialstaatliche Reformkonzept setzt am Problem der Arbeitslosigkeit an. Er stellt zunachst eine Analyse des Arbeitsmarktes und der Beschaftigungspolitik vor, um auf dieser Grundlage ein neues Sozialstaatskonzept zu entwickeln.