Das Verhältnis der Franzosen zu Paul Klee ist die Geschichte einer verpassten Liebe wie umgekehrt Klees Bezug auf die französische Kunst und Kultur von starker Anziehung und Reserve zugleich gekennzeichnet ist. Mit dem Surrealismus fand der Künstler in Frankreich schlagartig Beachtung, die in ihrer Wirkung allerdings im Wesentlichen auf einzelne Intellektuelle beschränkt blieb. Gelegentliche Anknüpfungsversuche, die von der École de Paris in den fünfziger und sechziger Jahren ausgingen, reichten nicht aus, Paul Klee in Frankreich dauerhaft einen herausgehobenen Platz im Kanon der Moderne zu verschaffen. Der vorliegende Band versammelt deutsch- beziehungsweise französischsprachige Beiträge, die das Ziel haben, jenes schwierige Verhältnis von Paul Klee und Frankreich auszuloten und dabei zugleich eine Bilanz zu ziehen, die nicht nur die Rezeption Klees in Frankreich betrifft, sondern grundsätzlich fragt, wie im Hinblick auf Klee die Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts zu schreiben ist.