Max Webers Studie zur Religionssoziologie des antiken Judentums, die kurz vor seinem Tod abgeschlossen wurde, ist das methodisch ausgereifteste Werk und insofern eine Summe der religionssoziologischen Arbeiten Max Webers. Es zeigt die Bedeutung des antiken Judentums mit der Überwindung magischer Ethik für die Entstehung des rationalen Geistes der Moderne auf. Mit diesem Band der Gesamtausgabe wird ein umfangreiches handschriftliches Manuskript Max Webers zum antiken Judentum aus den Jahren 1911-1913 der wissenschaftlichen Öffentlichkeit vorgelegt, das die Genese von Max Webers Studien des antiken Judentums in neuem Licht erscheinen läßt. Max Webers Arbeitsweise wird durch dieses Manuskript "Ethik und Mythik / rituelle Absonderung" aus dem Max-Weber-Deponat der Bayerischen Staatsbibliothek, das sowohl in den "Religiösen Gemeinschaften" wie in den Studien des antiken Judentums rezipiert wurde, so verdeutlicht, daß es zum Verständnis des Gesamtwerks Max Webers neue Perspektiven beizutragen vermag. In einer ausführlichen Einleitung, die der Edition vorangestellt ist, entfaltet Eckart Otto Max Webers Rezeption der komplexen Diskussionen in der zeitgenössischen Alttestamentlichen Wissenschaft und Wissenschaft des Judentums, die den zum Verständnis der Studie des antiken Judentums unabdingbaren Hintergrund bilden.