Das Phanomen politisch relevanter Hochstapelei, das heisst falscher Thronbewerber, die zeitweilig Herrschaft ausubten, Aufstande entfesselten, diplomatische Wirrungen verursachten, zumindest aber harte Sanktionen provozierten, begleitet die Geschichte der Monarchien von der Antike bis ins 19. Jahrhundert. Zwar sind die prominenteren Falle vielfach untersucht worden, aber nur selten wurde das Thema in groesseren Zusammenhangen fachhistorisch aufgegriffen. Eine Gesamtschau wurde vor allem popularen Sammelbiographien uberlassen. Ohne die darstellende Tradition dieser Sammelwerke ganzlich aufzugeben, orientiert sich diese Arbeit streng an den Quellen und der wissenschaftlichen Literatur. Sie bezieht bisher oft vernachlassigte Epochen und Raume ein, greift die Diskussion um Identitatsfragen und politische Hintergrunde der Pratendenten auf, setzt die Einzelfalle in historische Zusammenhange und oeffnet den Blick auf die Rezeption des Themas in der schoenen Literatur.