Die Fremden gehoeren wie die Fremde zu den Grunderfahrungen, die in biblischen Texten ihren Niederschlag gefunden haben. Sowohl das Leben im fremden Land als auch das Zusammenleben mit Fremden im eigenen Land spielen in vielen Texten eine Rolle. Dabei werden Identitat und Fremdheit stets neu konstruiert und definiert. Die Untersuchung der Texte muss diesem Faktum Rechnung tragen. Fur eine angemessene Beschreibung der komplexen Fremdheitskonstruktionen in den biblischen Texten mussen die bisher angewandten exegetischen Zugange erweitert werden. Um das Thema "Fremdheit" zu erschliessen, ist der Diskurs mit den Perspektiven anderer wissenschaftlicher Zugange unverzichtbar. Die in diesem Band versammelten Beitrage eroeffnen aus biblisch-exegetischer, literatur- und sprachwissenschaftlicher, soziologisch-sozialgeschichtlicher ebenso wie religionswissenschaftlicher und kulturanthropologischer Sicht ein breites Spektrum von Perspektiven und methodischen Zugangen zum Fremden. Mit deren Hilfe lassen sich die an biblische Texte uber Fremde zu stellenden Fragen deutlich prazisieren.