Täglich loben oder tadeln wir unsere Mitmenschen, sind ihnen dankbar oder nehmen ihnen Dinge übel. Dabei gehen wir davon, dass sie aus ›eigenem freien Willen‹ gehandelt haben. Allerdings behaupten viele empirische Wissenschaftler, unser Verhalten sei durch Faktoren bestimmt, die sich unserer bewussten Kontrolle entziehen – unser Gehirn, Vererbung und Umwelt, unbewusste Motive oder psychologische und soziale Prägung. Was also sind wir? Rädchen im mechanischen Getriebe dieser Welt, Marionetten, die der Illusion erliegen, die Fäden ihres Lebens selbst zu ziehen? Oder ist es just die Behauptung, dass Willensfreiheit wissenschaftlich widerlegt wurde, die sich bei näherem Hinsehen als Illusion erweist? Sven Walter zeigt, dass von einer ›wissenschaftlichen Widerlegung von Willensfreiheit‹ keine Rede sein kann, dass wir im Alltag aber wesentlich seltener selbstbestimmt handeln, als wir selbst glauben. Mit umfassender Kenntnis der philosophischen Debatte sowie der empirischen Details argumentiert er dafür, dass jeder von uns Anstrengungen unternehmen muss, um die eigene Willensfreiheit zu bewahren und zu vergrößern.