In den vorliegenden Aufsätzen befasst sich Johannes Wallmann mit dem Pietismus des 17. und 18. Jahrhunderts, überwiegend mit Philipp Jakob Spener, dem Begründer des Pietismus. Die Aufsätze sind so ausgewählt, dass in jedem ein besonderes Thema behandelt wird. Damit bietet sich ein kaleidoskopartiges, thematisch nicht eingrenzbares Gesamtbild. Johannes Wallmann verfolgt dabei unterschiedliche Fragestellungen und untersucht die Anfänge des Pietismus, das Frömmigkeitsverständnis, die Frömmigkeitskrise des 17. Jahrhunderts, das Bibelverständnis sowie die Seelsorge und das Gebet. Einige ältere Aufsätze sind durch eine eingehende Analyse der Forschungslage für die neuere Pietismusforschung grundlegend geworden. Andere behandeln Johann Arndt als Begründer der pietistischen Frömmigkeit, zugleich seine Differenz zum Pietismus. Die neueren, meist aus Vorträgen stammenden Aufsätze betreten Neuland der Forschung. Darin beschäftigt sich Johannes Wallmann mit den Außenbeziehungen des Pietismus zum Spiritualismus, zur lutherischen Orthodoxie, zum tridentinischen Katholizismus, zur neuzeitlichen Naturwissenschaft und zum Preußentum. Besonderes Augenmerk ist der Haltung des Pietismus zum Judentum gewidmet, die sich von der Einstellung des alten Luther und der lutherischen Orthodoxie deutlich unterscheidet.