War J. W. von Goethe Aphoristiker? Dieses Buch befasst sich mit einem Teil
des Goetheschen Alterswerkes, den Maximen und Reflexionen. Er hat diese
Gedankensplitter und Grundsätze aus dem Bedürfnis heraus verfasst, seine
Betrachtungen, Erkenntnisse, Urteile und Erfahrungen mit besonderer
Prägnanz mitzuteilen. In der Aphoristik-Forschung werden die Maximen und
Reflexionen immer wieder erwähnt, wenn auch mit dem Zweifel, ob es sich
um wirkliche Aphorismen handelt. Diese Problematik wird hier aufgegriffen,
analysiert und anhand verschiedener Kriterien - textimmanent, editorisch und
rezeptorisch - analysiert. Darüber hinaus erfährt der Leser Näheres zu Goethes
(aphoristischer) Gedankenwelt. Dieser Teil des Werkes gibt einen Einblick in
seine Vorstellung einer Philosophie des Lebens und zeigt, wie weit die
Maximen und Reflexionen das Bild seiner Welt sichtbar werden lassen. Die
inhaltliche Interpretation der Gedankenwelt erfolgt unter den Aspekten
'Stilprinzipien', 'Erkenntnisverfahren' und 'Erkenntnisordnungen'. Das Buch
richtet sich an Literaturwissenschaftler und an alle Interessenten der
Aphorismus-Forschung.