Dank des mit 4000 Mark dotierten Döllinger-Stipendiums der Universität München hielt sich Max Leopold Wagner in Sardinien in den Jahren 1904, 1905 und 1906 auf. Wichtige und eindrucksvolle Reisebilder über die Insel und deren Kultur entstanden im Anschluss daran. Sie erschienen in den Jahren 1907 und 1908 in der Braunschweiger Zeitschrift Globus und gehören ohne Zweifel zu den wirkungsvollsten und realitätstreuesten Reiseberichte, die über die Mittelmeerinsel je geschrieben wurden. Diesen folgte ein weiterer Beitrag, «Die Barbagia in Sardinien», den er einige später in der Zeitschrift Deutsche Rundschau für Geographie veröffentlichte. Es handelt sich um eine Reihe von Artikeln, die Wagner auf Grund ihres nicht fachmännischen Charakters in seinen folgenden Arbeiten selten zitierte. Deshalb sind sie wenig bekannt. Sie stellen aber in seinem Werdegang die vielleicht interessanteste Quelle dar, um seine Einstellung in Bezug auf die großen Probleme des damaligen Sardiniens zu rekonstruieren und um zu gewisse darauf folgende Entwicklungsprozesse seiner sardischen Studien zu verstehen.