Samuels Beine schmerzen, er hat keinen sicheren Stand, sucht nach sich, indem er sich auf die Spur seiner Eltern begibt. "Du siehst aus, als würdest du Säcke mit vergangenem Leben durch die Gegend schleppen." Auf seinem Gang durch unsere Zeitgeschichte seit den 50ern verspricht er sich, diese schweren Säcke zu entleeren: einen Tag und eine Nacht lang, durchdrungen von Erinnerungen, schreibt er einen Brief an seine Eltern. Auch Saskia begleitet ihn auf diesen vergangenen Wegen bis hin zur voranschreitenden Gegenwart: "Saskia war wie ein ferner Stern, dessen Licht die eigene Herkunft nicht begründen kann, weil er längst erloschen ist. So begann es irgendwann, vielleicht auf dieser Reise, vielleicht schon früher, dass sie für mich nicht mehr war, als nur ein reales Bild, dessen Erscheinung trog, weil sein Ursprung längst nicht mehr existierte."Und dann ist da noch Mikki. Ob Samuel am Ende glücklich ist?Virtuos wechselt der Roman zwischen verschiedenen Zeitschienen, die im Verlauf der Kapitel ihren Rhythmus finden.Wolkenbruch lebt von seinem Ernst, der Groteske, seinem Humor, ist anrührend, lyrisch, melancholisch, witzig, lebenslustig und -unlustig zugleich.