1. 1. Internationalisierung als Problem der Produktionswirtschaft Die zunehmende internationale Verflechtung von Unternehmen und die Globalisie rung der Märkte sind zwei Tendenzen, die seit vielen Jahren sowohl die wissenschaft liche Diskussion in der Betriebswirtschaftslehre als auch die Unternehmenspraxis maßgeblich prägen. Trotz gelegentlicher Kassandra-Rufe und tagespolitisch motivier ter Entschleunigungsappelle bleibt dem neutralen Betrachter nur festzuhalten, daß die 1 Globalisierung eine Tatsache ist. Dies ist im wesentlichen auf zwei Entwicklungen zurückzuführen. Zum einen sind technische Fortschritte in der Kommunikations-, Verkehrs- und Produktionstechnologie zu nennen: Informationen und Güter können zu immer geringer werdenden Kosten an jeden beliebigen Ort dieser Welt transpor tiert werden, und bei vielen Produkten ist darüber hinaus ein Trend zur Miniaturisie rung feststellbar. Zum anderen ist auf wichtige Veränderungen in den wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der Unternehmen zu verweisen: Ländergrenzen verlieren zunehmend an Bedeutung, und Deregulierungen der Güter- und Kapital märkte ermöglichen globale wirtschaftliche Aktivitäten. Die Globalisierung stellt für alle Unternehmen eine Herausforderung von beachtli cher Komplexität dar. Waren es zunächst nur wenige multinationale Unternehmen, für die Internationalisierung zum zentralen Baustein ihrer Unternehmensstrategie wurde, so gibt es heute - von sehr wenigen Nischen abgesehen - kaum noch eine Branche, die nicht von der Globalisierung betroffen ist. Einerseits bieten sich den Unternehmen Chancen, den Sättigungstendenzen auf den Heimatmärkten durch Eintritt in neue Märkte zu entgehen, andererseits erhöht sich aber im Gegenzug der Wettbewerbsdruck aufden angestammten Märkten durch die Konkurrenz ausländi scher Anbieter.