Der Anteil der Älteren an der Bevölkerung steigt kontinuierlich an und in nicht allzu ferner Zukunft wird etwa ein Drittel aller in unserer Gesellschaft lebenden Menschen über sechzig Jahre alt sein; gleichzeitig sinkt die Anzahl der unter Dreißigjährigen auf weniger als ein Viertel der Gesamtbevölkerung ab. Erstmals in der Geschichte wird dadurch der Zustand erreicht, daß in einer Gesellschaft mehr alte als junge Menschen leben. Diese tiefgreifenden Veränderungen im Altersaufbau der Bevölkerung bleiben natürlich nicht ohne Folgen für die Strukturen der Institutionen und Organisationen der Ge sellschaft; d. h. parallel oder zeitlich versetzt zu diesem demographischen Wandel wird ein Wandel der gesellschaftlichen Strukturen vorgenommen, um diese den veränderten Lebensweisen der Menschen entsprechend zu ge stalten. Eine richtungsweisende Bedeutung nehmen dabei die Enwicklungen ein, die im Bereich der Arbeit stattfinden, denn der Sektor der Erwerbsarbeit ist nach wie vor von großem Einfluß auf die gesamten Lebensbedingungen einer Gesellschaft, die auch heute noch weithin zutreffend als "Arbeits gesell schaft" bezeichnet werden kann. In diesem Zusammenhang geht die vorliegende Untersuchung der Frage nach, welche Konsequenzen der demographische Wandel mit seinem wach senden Anteil alter Menschen für die Strukturen der gesellschaftlichen Orga nisation von Arbeit haben wird. Unter diesem Vorzeichen war zunächst von Interesse, ob und in welcher Weise das steigende Potential an Arbeitskräften jenseits der formalen Altersgrenzen von den Betrieben des Beschäftigungssy stems genutzt wird, und in welchem Umfang sich AltersrentnerInnen noch einmal zu einer nachberuflichen Erwerbstätigkeit bereit finden.