Dem Autor geht es in erster Linie darum, einen in Deutschland weitgehend vergessenen Philosophen in den Mittelpunkt des Wissenschaftsdiskurses zu stellen. Der Thuringer Karl Christian Friedrich Krause, Schuler von Fichte und Schelling in Jena, entwickelte eine eigenstandige Philosophie, die sich einerseits der epochalen abendlandischen Geistestradition verpflichtet weiss, zugleich aber auch von der Kantischen Philosophie und ihrem kritischen Geist beeinflusst wurde. Krause ist einerseits Systemphilosoph, der immer wieder die Thematik des Absoluten oder Gottes in den Vordergrund stellt - in dieser Hinsicht ist er spekulativer Idealist. Andererseits muss alle Philosophie beim Ich beginnen, sofern zeigt er sich als Denker des Transzendentalen. Krauses Philosophie ist zweistrahlig aufgebaut: Zum einen will er die endliche Welt aus Gott ableiten, andererseits soll das Ich zur Erkenntnis Gottes aufsteigen. Ausgehend von der Metaphysik wird dieser Aufstieg des Ich zum Absoluten in den verschiedenen Regionalphilosophien, in der Religion, Ethik und AEsthetik thematisiert.