hinten:
"Herman, ich erkenne in dir die Weisheit des Hofnarren,
die Brutalität des Moralisten, während du vorgibst
nur das Ziel zu verfolgen,uns zu unterhalten."
Georges Moustaki
Seit über vierzig Jahren verzaubert Herman van Veen sein Publikum: mit seiner Geige, seiner Stimme, seinen Texten. Nun blickt er zum ersten Mal auf sein aufregendes Künstlerleben zurück und erweist sich auch als großartiger Erzähler.
Mit zahlreichen, bisher unveröffentlichten Fotos
vordere Klappe:
"Krieg. Vierzehnter März 1945. Frühmorgens um Viertel nach drei. Trotz des Ausgangsverbots trat mein Vater in die Pedalen seines Fahrrads mit Hartgummireifen. Hinten auf dem Gepäckträger hoppelte meine Mutter im Damensitz, ihren Arm um seine Taille gedrückt. Ein Auto hielt an. Eine Tür schwang auf. Ein deutscher Soldat stieg aus. "Wo fahren Sie hin? Sie wissen doch ..."
"Meine Frau ist schwanger. Sie kann jede Sekunde niederkommen."
Der Deutsche lachte. "Schwanger? Fahren Sie weiter!"
Zum ersten Mal blickt Herman van Veen, Geiger, Sänger, Komponist, Artist, auf sein Leben zurück. Im März 1945 als Sohn eines Druckers in Utrecht geboren, ist er ein Kind der Nachkriegszeit - und einer der ersten, der die Sprachlosigkeit zwischen Holländern und Deutschen überwindet. Mit acht Jahren erhielt er Geigenunterricht, und mit zwanzig stand er zum ersten Mal auf der Bühne. Er hat über 150 CDs herausgebracht und auf fast allen großen Bühnen der Welt gespielt.
Mit Liedern wie "Ich hab ein zärtliches Gefühl" hat er auch in Deutschland ein Millionenpublikum erobert. Doch neben dem begnadeten Entertainer gibt es auch den politischen Menschen van Veen, der als Unicef-Botschafter durch die Welt reist und sich für Kinderrechte einsetzt.