Wir leben in einer Zeit weltweiter sicherheitspolitischer Umbruche, ethnischer und hegemonialer Konflikte sowie neu entstehender internationaler Kraftekonstellationen. Ein zunachst nur vage erkennbarer Begriff globaler Sicherheitspolitik und Strategie nimmt deutliche Konturen an. In dieser weitgehend unnormierten Ubergangslage am Ende des 20. Jahrhunderts eroffnen die geopolitischen und strategischen Perspektiven des 1985 verstorbenen Staats- und Volkerrechtlers Carl Schmitt neue Moglichkeiten des Verstehens einer sich wandelnden Welt.Die Grundlagen dieser Studie bilden wichtige Teile des Spatwerkes von Carl Schmitt, die bislang in der Sekundarliteratur nahezu vollstandig vernachlassigt wurden. Unter Hinzuziehung bislang unveroffentlichter Materialien aus dem Carl Schmitt-Nachlass wird die Bedeutung des interdisziplinar angelegten Gesamtwerkes von Carl Schmitt im Hinblick auf heutige sicherheitspolitische und strategische Fragestellungen und Herausforderungen untersucht.Im Zentrum stehen dabei eine Bewertung der aktuellen sicherheitspolitischen Lage, eine Auswertung des inneren Zusammenhangs von Politik und der Projektion militarischer Macht in Theorie und Praxis, die Analyse von zu erwartenden Veranderungen der Herrschafts- und Raumordnungen im internationalen System sowie die Frage nach der Begrenzbarkeit von Gewalt unter den Bedingungen unserer Zeit.
Der Autor zeigt im Ergebnis das kritische Potential geopolitischer, technologischer und strategischer Entwicklungen auf und zieht Konsequenzen fur deutsche Aussen- und Sicherheitspolitik. "(...) Fur den nachdenklichen Zeitgenossen durfte dieses einpragsame Buch, souveran geschrieben und mit breitem Literaturverzeichnis gut belegt, substantielle Analysen und Ausblicke anbieten, die staatsburgerliche Bildung mit der notigen Tiefendimension uber das Alltagsgeplatscher hinaus versehen." Deutschland Magazin 4/98