Deutsche Unternehmen mit internationaler Ausrichtung sehen sich in letzter Zeit verstarkt Sammelklagen von Aktionaren und Verbrauchern ausgesetzt. In den USA sind "class actions" ein seit Jahrzehnten von der Wirtschaft gefurchtetes Instrument, das aufgrund der damit verbundenen hohen Schadensersatzforderungen bereits ganze Zweige wie die Asbest- oder Siliconindustrie vernichtet hat. Von solchen Verhaltnissen ist Deutschland zwar noch weit entfernt. Der Rechtsstandort Deutschland steht aber vor neuen Herausforderungen, deren Ausmass noch schwer vorherzusagen ist. Verbraucherinteressen uberlagern bzw. verdrangen zudem immer mehr den Schutz des Wettbewerbs als wichtigstes Ziel. Die Tendenz zu einer Ausdehnung des Anleger- und Verbraucherschutzes ist eindeutig. Verbraucherverbande und zunehmend auch die Politik fordern daher die Einfuhrung von Sammelklagen in Deutschland. Vor diesem Hintergrund gehen die Autoren dieses Bandes - Wissenschaftler, Politiker und Unternehmer - zentralen Fragen hinsichtlich der Europaisierung des Produkthaftungsrechts sowie der Globalisierung der US-amerikanischen Sammelklage nach.