Die Arbeit analysiert den Verlauf der italienischen Europapolitik im Zeitraum zwischen der Verkundigung des Pleven-Planes 1950 und der Konferenz von Messina 1955. Hauptgegenstand der Betrachtung ist zum einen die Europaische Verteidigungsgemeinschaft, zum anderen die Europaische Politische Gemeinschaft. Gefragt wird, welcher Kausalzusammenhang zwischen diesen beiden Projekten bestand, wie die italienische Europapolitik durch diesen Kausalzusammenhang bestimmt wurde und welche Konsequenzen sie aus dem Scheitern der beiden Projekte zog. Die Arbeit bedient sich dabei der historisch-empirischen Methode. Ausgewertet wurde relevantes, grosstenteils nicht ediertes Quellenmaterial vor allem des italienischen Aussenministeriums. Auf der Grundlage von Thesenbildung und Verifizierung bzw. Falsifizierung kommt die Untersuchung zu dem Ergebnis, dass die italienische Regierung in der Forderung nach einer politischen Integration die Chance sah, eine Beschrankung auf die sektorale militarische Integration zu verhindern. Als die EPG schliesslich versandete, verlor die Regierung das Interesse an der EVG, die sie immer als Vehikel fur eine politische Integration angesehen hatte."