Die Finanz- und Wirtschaftskrise der Gegenwart lAsst die Bedeutung des Staats als letzte Rettungsinstanz und zugleich die Gefahren exzessiver Schuldenaufnahme jAh hervortreten. Staatsschulden verschieben gegenwArtige Lasten auf zukA"nftige Generationen und sind daher auch ein Gradmesser fA"r den Umgang der Generationen miteinander und das AusmaA der Verantwortung gegenwArtiger EntscheidungstrAger. Dennoch: Ausgeglichene Staatshaushalte sind eine Ausnahme. Der moderne Staat ist fast immer darauf angewiesen, sich A"ber den Kapitalmarkt zu finanzieren und Schulden aufzunehmen. Fehlt ihm diese MAglichkeit, verliert er seine HandlungsfAhigkeit und der Staatsbankrott ist unvermeidbar. Hans-Peter Ullmann hat das WechselverhAltnis von Staatsfinanzen und politischem Prozess seit dem spAten 18. Jahrhundert untersucht und Kernfragen der Finanzgeschichte aufgearbeitet. Dabei wird deutlich, dass der Staatshaushalt wie ein Seismograph die zentralen VerAnderungen in Politik und Gesellschaft widerspiegelt. Schon Joseph Schumpeter wusste, dass der "Donner der Weltgeschichte" nirgendwo deutlicher zu hAren ist als in der Finanzgeschichte.