Die Zeit zwischen 1880 und 1900 bildet mit Autoren wie Hamsun, Obstfelder, Strindberg und Hansson eine der Blutephasen der skandinavischen Literaturen des 19. Jahrhunderts. Anhand von exemplarischen Lekturen von Prosatexten (u.a. "Inferno - Sensitiva Amorosa - Sult - Mot kveld") zeichnet die Arbeit ein Epochenbild, das zwischen Zentrierungsbestrebungen (Parusie) und Dezentrierungserfahrungen (Sollizitation) pendelt. Dabei wird die labile Balance dieses Gegensatzpaares in verschiedenen Auspragungen (Melancholie - Referenzproblematik - Gender - Identitat) verfolgt. In diesem Zusammenhang werden besonders die Verwerfungen und Bruche sowie die daraus resultierenden Aporien der jeweiligen Diskursformen beleuchtet. Die ausgepragte Ambivalenz der literarischen Produktion fordert daruber hinaus zum Nachdenken uber die postmodernen Versatzstucke in einer Epoche der klassischen Moderne heraus."