1910 fand auf der Munchner Theresienhoehe die groesste Ausstellung islamischer Kunst aller Zeiten statt. Rund 3600 Exponate aus internationalen Sammlungen und Museen wurden als "Meisterwerke muhammedanischer Kunst" gezeigt. Viele dieser Werke gelten bis heute als Inkunabeln der islamischen Kunst. Die Ausstellung wurde zur bedeutenden Weichenstellung fur die moderne wissenschaftliche, aber auch populare und kunstlerische Rezeption dieser Kunst im Westen. Mit diesem Buch liegt die erste umfassende monografische Studie zur Munchner Ausstellung vor. Sie beschrankt sich jedoch nicht auf die Rekonstruktion des Ereignisses aus zeitgenoessischen Text- und Bildquellen, sondern bietet weiter eine fundierte Einordnung in breitere kultur- und vor allem wissenschaftsgeschichtliche Zusammenhange, die den Stellenwert der neuartigen Prasentations- und Rezeptionsmodi von "Munchen 1910" verdeutlichen. Damit beleuchtet dieses Buch uber das Einzelereignis hinaus auch wesentliche Stationen einer interkulturellen Fach-, Wissenschafts- und Kulturgeschichte, die sich heute mehr denn je zu einer kritischen Standortbestimmung herausgefordert sieht.