Der private Femsehauftritt ist eine Form der Mediennutzung in der Fernsehlandschaft der 1990er-Jahre und des beginnenden Jahrtausends. Verschiedene Fernsehformate wie tägliche Talkshows oder Beziehungsshows machen den Fernsehzuschauer zum Protagonisten und seine Geschichten zum Programm. Der private Fernsehauftritt ist damit in zweierlei Hinsicht bedeutsam. Zum einen ist die Auseinandersetzung mit einem eigenen möglichen Auftritt Teil des Rezeptionserlebens, zum anderen ist der tatsächliche Auftritt eine vergleichsweise neue Art der ,Nutzung' von Medien. Beide Perspektiven sind Thema des Buches und werden in zwei empirischen Studien beleuchtet. Theoretischer Hintergrund sind sozialpsychologische Theorien des Selbst. Die Ergebnisse zeigen, dass nicht nur die Rezeptionsmotive und Einstellungen der Zuschauer entscheidend sind für ihr Interesse am eigenen TV-Auftritt, sondern dass auch persönliche oder situative Aspekte eine wesentliche Rolle spielen. Offensichtlich möchten Rezipienten mit dem eigenen Femsehauftritt an ihrem Selbstkonzept arbeiten und sich mit dem Auftritt selbst verwirklichen.