Italiens politische Landschaft erlebt seit 1992 einen beschleunigten Umbruch, dessen vorlaufig dramatischster Hohepunkt der uberraschende Wahlsieg des Medienmoguls Silvio Berlusconi 1994 darstellte. Der schnell in den allgemeinen Sprachgebrauch eingezogene Terminus der Telekratie hat jedoch schon zwei Jahre spater an Bedeutung verloren. Im nachhinein scheint es vielmehr eine Tele Morgana gewesen zu sein, die den Italienern so medienwirksam den Beginn der Zweiten Republik versprach. Was bleibt, ist nicht nur der Blick auf Berlusconis Medienmacht, sondern auf die gesamte italienische Medienlandschaft. Die Medienkonzentration ist in Europa einzigartig. Vor diesem Hintergrund untersucht die Autorin die italienische TV-Landschaft. Sie hinterfragt, welche politischen Voraussetzungen den Rahmen fur diese Mediensituation bilden und wie die politischen Akteure kunftig die Weichen fur die italienischen Medien stellen werden. Untersucht wird auch, welche Perspektiven der historische Wahlsieg der Linken 1996 bietet. Habermas' Demokratietheorie bildet den theoretischen Rahmen, der Massenmedien und politische Offentlichkeit in einen Kontext stellt."