Bei etwa 180 000 Rollstuhl-Benutzern besteht in der Bundesrepublik Deutschland ein jahrlicher Bedarf an ca. 50 000 handbetriebenen Rollstuhlen. Unter diesen hat der Greifreifenrollstuhl einen Anteil von 85 %. Aufgabe der vorliegenden Untersuchung war die ergonomische Gestaltung des Antriebssystems am Greifreifenrollstuhl, wobei eine Minderung der Beanspruchung des Rollstuhl-Benutzers und eine Erhohung der Leistung des Mensch-Rollstuhl-Systems angestrebt wurde. Ausgehend von den lokalisierten Beanspruchungsengpassen wurden die Gestaltungsparameter sowie deren Auspragungen festgelegt und anhand von Arbeitshypothesen begrundet. Unter der Voraussetzung eines gegebenen Antriebswiderstandes wurde eine umfassende Gestaltung der ergonomisch relevanten Konstruktionsparameter am Antriebssystem des Greifreifenrollstuhls angestrebt. Schwerpunkt der umfangreichen versuchstechnischen Entwicklungen war der Bau eines Rollstuhl-Simulators, der die Variation der Gestaltungsparameter, die Simulation von Fahraufgaben und die Erfassung der Beurteilungsgrossen ermoglichte.
Aufgrund der dargestellten Versuchergebnisse konnten fur den Rollstuhlbau und die Rollstuhlversorgung Empfehlungen zu ergonomisch gunstiger Lage, Durchmesser und Schwenkung des Greifreifens, zur optimalen Getriebeubersetzung sowie zu weiteren wichtigen technischen Details gegeben werden.