Das Uberweisungshandeln ist integraler Bestandteil der hausarztlichen Tatigkeit. Als ein Teilbereich bzw. -Minisystem- im Gesundheitswesen verdeutlicht es die Schnittstellen, die sich durch die Einbindung und Verflechtung von Kooperationsbeziehungen diverser Disziplinen ergeben. Wenig untersucht wurde bislang die Patienteninitiative im Uberweisungsgeschehen und welche Bedeutungen Uberweisungen fur Arzt und Patient besitzen. In Anlehnung an die induktive Methodik wurden in zehn Praxen Arzt-Patienten-Interaktionen beobachtet, sechzehn Hausarzte sowie vierzig Patienten zum Umgang mit Uberweisungen mit Hilfe eines Leitfadens befragt. Aus den im Material vorgefundenen Orientierungen und Strategien wurden vier Patiententypen des Umganges mit Uberweisungen (passive Uberweisungsnutzer mit Routinebedarf, hausarzttreue passive Uberweisungsnutzer, aktive Arztganger und Uberweisungs--Ingnoranten-) sowie Leitmaxime hausarztlichen Uberweisungshandelns herausgearbeitet."