Die Studie untersucht Interaktionsprozesse zwischen SchulerInnen (SuS), Lehrpersonen und literarischen Texten im literaturbasierten Fremdsprachenunterricht. Die Datengrundlage bilden videografierte Unterrichtseinheiten zu fictions of migration im Fach Englisch. Sie wurden mithilfe der dokumentarischen Interpretation von Unterrichtsvideos ausgewertet. Die Analyse zeigt uberwiegend binare und nationenbasierte Vorstellungen des Kulturbegriffs seitens der SuS sowie der Lehrpersonen, was sich auch in inkorporierten Praktiken aussert. Diese Vorstellungen koennen allerdings unter bestimmten Voraussetzungen uberwunden werden. Insgesamt manifestiert sich eine grosse Einflussnahme auf schulerseitige Interaktionsprozesse durch die Lehrperson, die Angebote schafft, unterdruckt oder nicht ermoeglicht.
Die vorliegende Arbeit wurde mit dem WISAG-Preis 2020 der Goethe-Universitat Frankfurt am Main ausgezeichnet.