Das tradierte, staatszentrierte Demokratieideal steht vor einer doppelten Herausforderung: innerstaatlich durch den Wandel der Formen und Vorstellungen vom Staat und jenseits des Staates durch die forcierte europäische Integration und den Bedeutungsgewinn internationaler (zumeist sektoreller) Rechtsregime. Ziel des Bandes ist es, beide Entwicklungen in ihren Interdependenzen zu betrachten. Die enge Verbindung von klassisch-verfassungsrechtlichen mit dezidiert europa- und völkerrechtlichen Perspektiven sowie die methodische Integration von rechtstheoretischen, rechtshistorischen und rechtssoziologischen Untersuchungsansätzen erlauben es, die komplexen Transformationsprozesse, die rechtswissenschaftliche Demokratiemodelle gegenwärtig betreffen, breit gefächert und theoretisch gehaltvoll zur Sprache zu bringen. Die Beiträge lassen normative Verbindungslinien zum Vorschein kommen, die die dogmatischen Fragestellungen in den einzelnen Rechtsgebieten überspannen.