Friedrich Gerstacker (1816-1872) war im 19. Jahrhundert einer der beliebtesten und bekanntesten Abenteuer- und Reiseschriftsteller im deutschen Sprachraum. Bedauerlicherweise haben sich aber fast ausschliesslich Historiker und Ethnologen mit seinem ausserst lehrreichen und vielschichtigen Werk beschaftigt - die Literaturwissenschaft hat es bisher kaum entdeckt.
Die vorliegende Dissertation soll deshalb Gerstackers Schaffen ins Blickfeld einer literarischen Optik rucken - dies schliesst mit ein, dass einer profunden inhaltlichen Analyse "zum ersten Mal" auch eine systematische formale Untersuchung zur Seite gestellt wird. Beide Betrachtungsweisen sind grossflachig und werkubergreifend angelegt und bewusst durch zahlreiche Textbeispiele illustriert.
In einem grosseren literarischen Zusammenhang ist die Arbeit als Mosaikstein in der Entwicklungsgeschichte der Erzahlkunst vom Ausgang des 17. Jahrhunderts bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts zu sehen."