Der -Kindoki-Glaube - oder Hexenglaube ist in Schwarz-Afrika sehr verbreitet. Nach diesem Volksglauben gibt es Menschen - die -Ndoki- -, die vermeintlich uber eine geheimnisvolle Fahigkeit verfugen, anderen Schaden zuzufugen. Die Ausforschung und Verfolgung von -Ndokis- ist mit Angst und Gewalt verbunden. Andererseits ist sie eng verknupft mit der Heilungspraxis, die auf afrikanische Religionen zuruckgeht und in den synkretistischen -Afrikanischen Unabhangigen Kirchen- mit Erfolg betrieben wird. Wie sollen sich die christlichen Kirchen gegenuber diesem tiefverwurzelten Phanomen verhalten? Der Verfasser zeigt den tieferen Zusammenhang dieses Problems mit der gewaltvollen Geschichte der Missionierung und Kolonisierung Afrikas auf. Er bietet einen umfassenden Uberblick uber bisherige soziologische und theologische Interpratationen des -Kindoko-Phanomens-. Mit Hilfe der Theorie Girards, bei der der Sundenbockmechanismus eine zentrale Rolle spielt, entwickelt er eine neue Deutung. Es gelingt ihm damit, das -Kindoki-Phanomen- in einem engen Zusammenhang mit der christlichen Erlosungslehre zu sehen und so zu einer differenziert-kritischen Beurteilung zu gelangen, die bedeutsam sein kann fur eine christliche Aufarbeitung des -Kindoki-Glaubens- in der Praxis."