Das Buch arbeitet systematisch Theorien mit Bezug zu Raum auf und entwirft ein dynamisches Raum-Zeit-Modell, das als Basis für jegliche Forschung, die sich mit Raum beschäftigt, dienen soll. Raum und Zeit - wie auch die Formen ihrer Erfahrung und Aneignung - sind Konstrukte, die immer mit menschlichem Leben und Tätigsein verknüpft gewesen sind. So besitzen beide Begriffe für jeden Menschen Alltagsrelevanz und für alle wissenschaftlichen Disziplinen ordnenden Charakter. Die Wissenschaftsgeschichte belegt wechselndes Interesse an Raum oder Zeit. Nachdem in den 80er Jahren eher Zeit problematisiert wurde, hat in den 90ern wieder der grundlagentheoretische Diskurs um den Raum begonnen - nicht unabhängig von den gesellschaftspolitisch sich verschiebenden Fragestellungen. Die "Wege zum Raum" zielen auf ein methodologisch begründetes, dynamisches Raum-Zeit-Modell, das der Strukturierung raumrelevanter Forschung dienen soll. Dazu werden naturwissenschaftliche und gesellschaftswissenschaftliche Raum-Diskurse beispielhaft in historischer Prozessualität dargestellt und - zumindest in Teilaspekten - in das Modell überführt.