Erst im Jahre 1718 erschien in Arnold Houbrakens -Groote Schouburgh der Nederlantsche Konstschilders en Schilderessen- die erste Lebensbeschreibung zu Frans Hals (1582/83-1666) - ein fatales Ereignis, denn Houbraken verbreitete die Legende vom begabten, aber allabendlich betrunkenen Kunstler, die sich hartnackig bis ins 20. Jahrhundert halten sollte. Die vorliegende Studie behandelt ausgewahlte, dem Genrebereich zugehorige Motivgruppen, u.a. lachende und musizierende Kinder, junge Fischverkaufer, Theaterfiguren und Musikanten. Diese ursprunglich auf den Haarlemer Maler zuruckgehenden Motive wurden von der Mitte des 17. bis ins fruhe 20. Jahrhundert in zahlreichen Wiederholungen und Varianten abgewandelt und der jeweiligen Entstehungszeit angepasst. Neben literarischen Quellen stellen die untersuchten Nachfolgewerke somit aufschlussreiche Zeugnisse zur wechselvollen Rezeptionsgeschichte des Frans Hals dar."